Gesichter Deutschlands in der Martinikirche

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Datum/Zeit
am 24.04.17 - 20.05.17
Ganztägig Uhr

Veranstaltungsort
Martinikirche Siegen

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In der Siegener Martinikirche ist jetzt die Ausstellung „HEIMAT. Deutschland – Deine Gesichter“ des Fotografen Carsten Sander eröffnet worden. Zu sehen sind Porträts unterschiedlicher Menschen aus ganz Deutschland.

(wS/red) Siegen | Bilder „normaler“ Menschen hängen neben denen von Prominenten wie Bastian Schweinsteiger, Iris Berben oder Rufus Beck. Arbeitslose sind ebenso zu sehen, wie Studierende oder Migranten, junge Menschen ebenso, wie Ältere. Der Fotograf Carsten Sander ist durch ganz Deutschland gereist und hat 1000 ganz unterschiedliche Menschen porträtiert. Gemeinsam ist allen, dass sie Deutschland als ihre Heimat empfinden. Die Ausstellung „HEIMAT. Deutschland – Deine Gesichter“ ist bis zum 20. Mai in der Siegener Martinikirche zu sehen. Es handelt sich um eine Parallelveranstaltung zur Biennale „Heimat“ des Siegener Apollo-Theaters. Kuratorin der Ausstellung ist Professorin Dr. Karin S. Weber von der Uni Siegen.

Kuratorin Prof. Dr. Karin S. Weber zusammen mit dem Fotografen Carsten Sander. (Fotos: Carsten Schmale)

„Die Porträts zeigen, wie bunt und vielfältig unsere Gesellschaft ist“, sagt Prof. Weber. „Das Ausstellungsprojekt ist eine Chance, ein ehrliches Bild des gegenwärtigen Deutschland zu dokumentieren. Es leistet damit einen Beitrag, mit Vorurteilen und Ressentiments über unser Land aufzuräumen.“ Menschen aus allen Teilen Deutschlands und aus allen sozialen Schichten hat Carsten Sander porträtiert. Alle vor derselben grauen Leinwand, geradeaus in die Linse schauend, ohne jegliche Mimik oder Pose. Sein Ziel sei es gewesen, ohne Ablenkung die Essenz eines jeden Menschen einzufangen, so der Fotograf. Eine Auswahl habe er nicht getroffen. Die Menschen seien sozusagen zu ihm gekommen. Manche habe er auf der Straße getroffen, andere hätten sich bei offenen Shootings fotografieren lassen. „Manche waren total stoisch, da hatte ich das Foto in zehn Sekunden im Kasten. Andere waren ziemlich nervös, das habe ich ihnen aber schnell nehmen können“, erzählt der Fotograf.

v.l.: Zu Gast in der Martinikirche: Prof. Karin Weber, Ulf Richter, Steffen Mues, Barbara Genscher, Angela Freimuth und Carsten Sander.

Nach erfolgreichen Ausstellungen unter anderem in Berlin, Bonn, Düsseldorf und Mexiko City ist die Präsentation als Parallelveranstaltung der Biennale des Apollo-Theaters nach Siegen gekommen. „Auch die Biennale hat in diesem Jahr ‚Heimat‘ zum Thema, daher hat sich das Tandem thematisch angeboten“, sagt Prof. Weber. „Auch aufgrund der Nähe zum Campus Unteres Schloss sind wir froh, die Ausstellung in der Martinikirche zeigen zu können.“

In der Martinikirche kann die Ausstellung „HEIMAT. Deutschland – Deine Gesichter“ bis zum 20. Mai jeweils dienstags bis donnerstags zwischen 15 und 18 Uhr besucht werden, Gruppen können Sondertermine vereinbaren.

Weitere Informationen zur Ausstellung unter www.deutschlanddeinegesichter.de.

Zur Vernissage am Sonntag, 24. April, kamen hochrangige Gäste. Neben Ehrengast Barbara Genscher, waren auch Vertreter aus Politik und Wissenschaft vor Ort. Uni-Kanzler Ulf Richter war begeistert von der Ausstellung: „Die Portaits geben der Kirche nicht nur ein Gesicht, sondern viele Gesichter.“ Siegens Bürgermeister Steffen Mues fügte hinzu: „Unsere Stadt ist genauso facettenreich wie die Fotos der Ausstellung.“

22 großformatige sowie 21 kleinformatige Bilder sind in der Kirche zu sehen. Außerdem ein Banner mit weiteren 64 Porträts. Auf einem weiteren Banner finden sich Aussagen der Porträtierten zum Thema „Heimat“. „Wir haben die Ausstellung in ähnlichen Formaten bereits mit großem Erfolg in Berlin gezeigt,“ berichtet die Kuratorin.

Die Zusammenarbeit mit Carsten Sander sei vor über fünf Jahren durch ein anderes Projekt entstanden. „Als ich die Porträts gesehen habe, war ich sofort begeistert“, sagt Weber. Nach der Schau in Siegen planen sie und Sander bereits weitere Ausstellungen in deutschen Städten wie Hamburg oder Dresden, aber auch im Ausland. Zum Abschluss des dortigen Deutschlandjahres wird die Ausstellung ein weiteres Mal in Mexiko-City zu sehen sein, außerdem in Georgien und China.