Datum/Zeit
am 01.09.17 - 02.09.17
19:00 Uhr
Veranstaltungsort
Apollo-Theater
Kategorien
Deutsches Theater Berlin eröffnet die neue Apollo-Reihe JAp:
Mit einer der berührendsten Kultgeschichten der letzten Jahre – „Tschick“ – startet die neue Apollo-Sparte JAp (das Kürzel steht für Junges Apollo). Die Inszenierung vom Deutschen Theater Berlin ist am Freitag, 1. September, 20 Uhr, und am Samstag, 2. September, 19 Uhr, im Siegener Apollo-Theater, Morleystraße 1, zu erleben.
Regisseur Alexander Riemenschneider hat den Roman „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf in einer spannenden Form auf die Bühne gebracht: Die Geschichte von zwei 14-jährigen Außenseitern, die zu einer abenteuerlichen Irrfahrt durch die ostdeutsche Provinz aufbrechen, mit einem Auto, das „geliehen ist, nicht geklaut“.
Maik ist ein wohlstandsverwahrloster Außenseiter, der zwischen Swimmingpool und Playstation seiner Schwärmerei für Mitschülerin Tatjana nachhängt. Zu Beginn der Sommerferien bekommt er Besuch von Andrej, genannt „Tschick“. Der hat russische Wurzeln, ein Alkoholproblem und einen hellblauen Lada („geliehen, nicht geklaut!“). Tschick überredet Maik, mit ihm loszufahren. Wohin? „In die Walachei“, sagt Tschick. „Die Walachei gibt’s nicht“, sagt Maik. Sie fahren trotzdem. Am Ende schaffen sie es zwar nicht in die Walachei. Aber egal; wichtig für Maik ist, dass er über die grundsätzlichen Dingen im Leben nach seiner Reise ein bisschen besser Bescheid weiß.
Georg Kasch hat in der Berliner Morgenpost beschrieben, wie „Tschick“ inszeniert ist: „Zwischen Podesten mit Wüstensand und Kakteen, hinter denen der Sehnsuchtsort Walachei in Großbuchstaben leuchtet, erzählen Sven Fricke und Thorsten Hierse in knapp zwei Stunden die Geschichte als verrücktes Rollenspiel. Beide sind sie Maik, aber auch alle anderen Charaktere. (…) Verwirrend ist das nicht, sondern hervorragend gespielt (…) Toll auch die Lösung, wie sich Isa materialisiert: Als sie das Mädchen als Kobold auf der Müllhalde auflesen, rotzen die Jungs sie noch als Karikatur hin. Erst als Maik sie als Frau wahrnimmt, steht Natalia Belitski auf der Bühne. (…) Insgesamt funktioniert die Fassung von Robert Koall hervorragend, und neben den Pointen zünden auch die Momente ungehemmter Melancholie, die bruchlos zurückkippen in den Witz. (…) ‚Tschick‘, eine Feier des Lebens, die glücklich macht.“
Fotos: Arno Declair